• Biografie

    Giacomo Balla (Turin, Italien 1871 – Rom, Italien 1958)

    Balla studierte bei Cesare Lombroso an der Regia Accademia Albertina, wo ihn Giuseppe Pellizza da Volpedos Kombination aus Pointillismus und Sozialem Realismus beeinflusste.


    Das künstlerische Umfeld in Rom zeigte sich ob der pointilistischen Technik Ballas fasziniert, weshalb er bald schon zu einem Referenzpunkt für junge Künstler wie Boccioni, Sirone und Severini wurde.


    Seine pointilistischen, gebrochenen Pinselstriche führten ihn zu den immer lebhafteren und dynamischeren Motiven des Futurismus. Diesem verschrieb sich Balla, als er 1910 das Manifest der futuristischen Maler und der futuristischen Malerei unterzeichnete, während er sich mit der Darstellung von bewegungslosen Oberflächen und kontinuierlichen Bewegungen befasste.


    Transparenz und sich leicht überlagernde Farbtöne, die das Gewicht der Bewegung abschwächen, führen Balla zu einer ausgeprägteren Lebendigkeit von geometrischen Formen, die zwischen Grund- und Komplementärfarben wechseln und die optische Funktion der Dynamik der kinetischen und programmatischen Malerei zum Ausdruck bringen.


    Zwei seiner Meisterwerke stammen aus dieser Periode: Bambina che corre sul balcone und Dinamismo di un cane al guinzaglio.


    Ballas Leben war überaus bewegt. 1913 stellte er seine pointillistischen Werke mit der Ankündigung „Balla è morto. Qui si vendono all’asta le sue opere(Balla ist tot. Hier werden seine Werke versteigert) zum Verkauf – eine Provokation, die den Anfang einer neuen malerischen Auseinandersetzung jenseits konventioneller Zugänge ankündigte.


    Als Aktivist, so wie es die meisten Futuristen waren, wurde Balla 1915 zusammen mit Marinetti und anderen Künstlern verhaftet, als diese gegen die Beteiligung Italiens am Ersten Weltkrieg demonstrierten. Im selben Jahr unterzeichnet er mit Depero das Manifest der futuristischen Rekonstruktion des Universums.


    Nach dem Tod von Boccioni (1916), dem er das Werk Pugno di Boccioni gewidmet hatte, wurde Balla zum unbestrittenen Führer der Bewegung. Um dies zu verdeutlichen, signierte er seine Werke fortan mit „Futurballa". 1917 entwarf er das Bühnenbild für das Ballett Feu d'artifice zu der Musik von Igor Strawinsky am Teatro Costanzi in Rom, dem heutigen Teatro dell’Opera.


    Er beteiligte sich am faschistischen Regime.


    Das Manifest der futuristischen Luftfahrtmalerei von 1929 war das letzte Engagement Ballas für die futuristische Malerei. Ab den 1930er -Jahren kehrte er zum Figurativen Realismus zurück.


    Im Jahr 1934 nahm er an der Ausstellung Modern Works of Art im MoMA in New York teil, was den Beginn seines internationalen Erfolgs darstellte.


    Der Zweite Weltkrieg war für Balla eine Zeit der Selbstbesinnung, die er überwiegend mit seiner Familie verbrachte.


    1950 ehrte die Biennale von Venedig die Unterzeichner des ersten Futuristischen Manifests. Ballas Werke werden heute ausgestellt und sind international bekannt, wobei sie auch in wichtigen Sammlungen vertreten sind. Im Jahr 1956 erhielt er als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts die Goldmedaille des Präsidenten der Republik Italien.


    Er starb im März 1958 in Rom.


    Copyright der Künstler. Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)

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