• Biografie

    Hans Hartung (Leipzig, Deutschland 1904 - Antibes, Frankreich 1989)

    Hartung wurde 1904 in Leipzig, Deutschland, geboren. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in Leipzig und anschließend in Dresden. 1922 malte er, im Alter von nur 18 Jahren, mehrere Aquarellen, welche bereits sein Streben nach Ausdruck in den Formen zeigten.

    1932 zog er nach Paris, wo er Calder, Kandinsky, Miró und Mondrian kennenlernte. Seine erste Ausstellung fand im Salon des Indépendants statt. Bis Ende der 1930er Jahre nahm er an zahlreichen europäischen Ausstellungen teil, und seine Werke wurden in bedeutende Privatsammlungen aufgenommen, wie beispielsweise jene von Albert Eugene Gallatin in Philadelphia.

    Seine Abstraktion ist im ersten Stadium sehr frei und gestisch. Er stellt instinktive Ausdrücke auf der Leinwand in einer präzisen und akribischen Art dar, seine Kunstwerke zeichnen sich dabei durch eine passende Spontanität aus.

    Zwischen 1932 und 1934 lebte er auf Menorca, wo er der Spionage beschuldigt wurde. Nach einigen Zusammenstößen mit der Gestapo floh er aus Deutschland und zog nach Paris. 1938 ließ er sich von seiner Frau Anna-Eva Bergman nach neun Jahren Ehe scheiden und meldete sich zur Fremdenlegion.

    Nach Kriegsende kehrte er nach Paris zurück und wurde französischer Staatsbürger.

    In einem für die abstrakte Kunst günstigen Umfeld konnte er zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten neben Pierre Soulages und Zao Wou-Ki werden.

    Hartung nahm wieder Kontakt mit Anna-Eva Bergman auf, woraufhin die beiden sich wieder ineinander verliebten und schließlich erneut heirateten. Die beiden teilten sich ein Studio in Paris und zogen 1973 nach Antibes an der Côte d'Azur. Die dortige Ateliervilla ist heute der Sitz der Hartung-Bergman-Stiftung.

    1956 erhielt er den Internationalen Guggenheim-Preis und 1960 den Preis der Biennale Venedig für Malerei. 1976 veröffentlichte er seine Memoiren (Selbstporträt) und wurde im nächsten Jahr Mitglied der Académie des Beaux-Arts in Paris.

    In den 1980ern malte er mit riesigen Pinseln, welche er selbst herstellte. Er verwendete auch Sprühpistolen und verschiedene andere Werkzeuge, um Farbe auf monumentale Flächen zu projizieren. So konnte er bis ins hohe Alter malen. Auch seine letzten Gemälde bewahren die für ihn charakteristische Klarheit.

    1981 präsentierten die Städtische Kunsthalle in Düsseldorf, die Staatsgalerie Moderner Kunst in München und die Henie-Onstad-Stiftung in Oslo eine Retrospektive im Zusammenhang mit dem Kokoschka-Preis. Im Jahr 1985 fand im Grand Palais in Paris eine Retrospektive statt.

    Er starb 1989 in Antibes.


    Copyright der Künstler. Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)

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