• Biografie

    Franco Gentilini (Faenza, Italien 1909 - Rom, Italien 1981)

    Der 1909 in Faenza geborene Gentilini besuchte Abendkurse in Zeichnen und plastischer Gestaltung für Kunsthandwerker an der städtischen Schule T. Minardi.

    Er ist vor allem für eine besondere Technik bekannt, bei der Malerei und Zeichnung auf sandigem Untergrund kombiniert werden.

    Im Jahr 1929 reiste er zum ersten Mal nach Rom, über Bologna, wo er Giorgio Morandi kennenlernte. 1930 reiste er nach Paris, um die Impressionisten zu studieren; gleichzeitig nahm er an der Biennale in Venedig teil.

    Zwei Jahre später zog er nach Rom. In Rom gastierte er öfter im Caffè Aragno. Dort lernte er Renato Barilli, Vincenzo Cardarelli, Emilio Cecchi und Giuseppe Ungaretti sowie die jungen Leonardo Sinisgalli, Luigi Diemoz, Enrico Falqui und Corrado Cagli kennen, mit denen er sich anfreundete und verschiedene Kooperationen einging.

    Er nahm an namhaften Ausstellungen in Italien und im Ausland teil: 1933 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie in Rom unter der Leitung von Pier Maria Bardi; 1937 fand seine erste Ausstellung im Ausland im Carnegie Institute in Pittsburgh statt; im darauffolgenden Jahr gestaltete er die Außenwand des italienischen Pavillons auf der Biennale in Venedig (1942 trug er erneut dazu bei). Außerdem stellte er 1939 und 1943 auf der Quadriennale in Rom aus.

    In den 1930er Jahren bestand Gentilinis Werk hauptsächlich aus öffentlichen Aufträgen, Gemälden und zahlreichen Zeichnungen: Plätze, Denkmäler und allgemeine Szenen, die eine märchenhafte Welt suggerieren, klare und helle Visionen, die von den Schrecken des Krieges befreit sind.

    Ab 1939 unterrichtete er auch an der Kunstschule von Florenz und verkehrte Gentilini in den literarischen und künstlerischen Kreisen der Stadt.

    Im Jahr 1953 markierte die Begegnung mit Jean Dubuffet einen wichtigen Moment des künstlerischen Experimentierens: Gentilini begann, seine Leinwände mit einer Mischung aus Flusssand und Farben zu präparieren. Damit konnte er die Oberfläche verdicken und ihr Materialität verleihen. Seine Werke zeigen geometrische Stilisierungen, umgekehrte Perspektiven und schiefe Ebenen.

    Seit 1955 hat er den Lehrstuhl für Malerei an der Kunstakademie in Rom inne. 1966 wurde ihm auf der Biennale in Venedig ein eigener Ausstellungsraum gewidmet.

    Im Jahr 1976 erhielt er die Goldmedaille für öffentliche Bildung.

    Er starb 1985 an den Folgen einer Krankheit.


    Copyright der Künstler. Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)

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