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Biografie
Achille Virgilio Socrate Funi (Ferrara, Italien 1890 - Appiano Gentile, Italien 1972)
Der 1890 in Ferrara geborene Virgilio Funi (den Namen Achille nahm er erst kurz vor 1920 an) wuchs mit der Bewunderung für die Fresken im Schifanoia-Palast auf. Er folgte seiner Leidenschaft, indem er die Kunstschule Dosso Dossi in Ferrara besuchte.
1906 zog er mit seiner Familie nach Mailand, wo er an der Akademie der bildenden Künste in Brera studierte und Freundschaften mit den Künstlern schloss, die später den Futurismus begründen sollten.
Mit der Präsentation seiner Werke auf der Ausstellung Neue Tendenzen im Jahr 1914 erklärt er offen seine künstlerische Distanz zu dieser Bewegung und zog eine weniger verstörende und realistischere Kunst vor. Im selben Jahr meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst.
Als er nach Mailand zurückkehrte, hatte sich das künstlerische und gesellschaftliche Klima in der Stadt verändert: 1919 nahm Funi an der berühmten Versammlung auf der Piazza San Sepolcro in Mailand teil, aus der der Faschismus hervorging. Weiters stellte er auf der “Großen Futuristenausstellung” im Cova-Palast aus.
In den 1920er Jahren besuchte er den Salon von Margherita Sarfatti, wo er unter anderem Mussolini, Sironi und Arturo Martini traf. Mit Martini verbrachte er neun Monate am Comer See, zu Gast bei dem Kunstmäzen Preda. Diese Zeit war von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung einer neuen Bildsprache, die sich auf die Beständigkeit der Formen und eine essenzielle Komposition konzentrierte und direkt aus der Renaissance stammte.
Von da an begann Funi eine intensive persönliche Reise, um sich wieder den klassischen Vorbildern zuzuwenden, mit einem besonderen Interesse an der menschlichen Figur, die zum idealen Dreh- und Angelpunkt und zum Hauptthema seiner Werke wurde, zusammen mit einer Aufmerksamkeit für das Handwerk.
Im Jahr 1922 gründete er zusammen mit Anselmo Bucci, Mario Sironi und anderen Künstlern die Gruppe 900. Ihr nationales Debüt absolvierten sie 1924 auf der Biennale in Venedig.
Funi gehörte dem Führungsgremium bis 1930 an. Zu dieser Zeit begann sich die Gruppe aufgrund der ersten Risse in ihrer Verbindung wegen des Faschismus, der nun an der Macht war, aufzulösen.
Angesichts der Notwendigkeit einer Kunst, die in der Lage war, die Ideale des faschistischen Staates zu verkörpern, gab Sironi mit der Wandmalerei eine Antwort. Einer Tendenz, der Funi folgte, um eine Reihe von wichtigen Aufträgen zwischen Rom, Ferrara und Tripolis zu realisieren.
Ab 1939 unterrichtete er an der Kunstakademie in Brera. 1944 übernahm er die Leitung des Instituts. Im Jahr 1948 wurde er Mitglied des Lehrkörpers und kehrte 1961 als Leiter zurück. Er lehrte auch an der Akademie von Carrara in Bergamo, wo er eine Schule für Fresken gründete.
Er starb 1972 in Appiano Gentile.
Copyright der Künstler. Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)
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Kunstwerke