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Biografie
Kurt Schwitters (Hannover, Deutschland 1887 – Kendal, UK 1948)
Kurt Schwitters absolvierte sein Kunststudium an den Akademien in Hannover (1908) und Dresden (1909 bis 1914). Malt er zu dieser Zeit noch in akademischer Manier, wendet er sich 1917 expressionistischen Stilmitteln zu und beginnt mit abstrakten Kompositionen. Im selben Jahr wurde er im Ersten Weltkrieg in den Militärdienst eingezogen aber aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands einige Monate später wieder entlassen.
Kurt Schwitters versuchte im metaphorischen Sinne aus den Trümmern und Resten des Ersten Krieges eine neue Kunstform zu erschaffen. Daraus entstand die MERZ-Malerei. Der Vorsilbe MERZ ist ein zufälliges Fragment aus einer Anzeige der COMMERZ UND PRIVATBANK, das Schwitters in eines seiner Bilder einfügte und mit dem er fortan seine Kunst bezeichnete.
Materialien aller Art, zusammengesammelt, zum oder ins Bild montiert oder geklebt - das sind Assemblagen und Collagen, und sie haben Kurt Schwitters einem breiten Publikum bekannt gemacht. Schwitters selbst hat die Bezeichnungen Collage und Assemblage nicht verwendet; er sprach von "MERZ-Bildern". Dieses Medium wurde zum Grundprinzip seiner Kunst, denn sie bot geradezu ideale Möglichkeiten, das wichtigste Ziel seiner "Merzkunst" zu verwirklichen: die Verknüpfung der Beziehungen zwischen heterogenen Fragmenten "aller erdenkliche Materialien".
Schwitters erhielt wichtige Impulse von van Doesburg und Moholy-Nagy, durch die er sich bis 1926 mit dem Konstruktivismus beschäftigte. Ab 1923 bringt er die Zeitschrift »Merz« heraus (bis 1931). Zudem ist er Mitbegründer der Gruppen »rings neuer werbegestalter« und »die abstrakten hannover« (beide 1927) sowie Mitglied der Pariser Vereinigungen »Cercle et Carré« (1929) und »Abstraction - Création« (1931). Mitte der 1930er Jahre gelingt ihm auch der internationale Durchbruch.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde seinen zahlreichen Aktivitäten ein jähes Ende gesetzt. 1937 zog er sich nach Norwegen zurück, 1940 floh er von dort nach England, wo er bis zu seinem Tod unter schwierigsten Bedingungen lebte. Die Arbeiten der 1940er Jahre sind durchdrungen von der Melancholie des Emigrantendaseins. Im Exil kämpfte er um die Würdigung seiner Kunst, die ihm leider nicht zuteil wurde. Kritiker feierten seine Werke, dennoch konnte er an die großen Erfolge in Deutschland nicht mehr anknüpfen. 1948 verstirbt Schwitters in Nordengland.
Heutzutage gilt Schwitters als herausragender Pionier der avantgardistischen Kunst, als eine zentrale Figur des Dadaismus. Seine Werke sind unter anderem vertreten in Sprengel Museum Hannover, Centre Pompidou Paris, Tate Britain London oder Museum of Modern Art New York.
Foto UniCredit Group
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Kunstwerke