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    Agostino Bonalumi (Vimercate, Italien 1935 - Desio, Italien 2013)

    Der 1935 in Vimercate geborene Autodidakt Agostino Bonalumi war schon sehr früh Mitglied der Mailänder Kunstszene. Er besuchte das Atelier von Enrico Baj, wo er Lucio Fontana, Piero Manzoni und Enrico Castellani kennenlernte.

    Seine erste Einzelausstellung in der Galeria Totti in Mailand fand 1956 statt.

    In den folgenden Jahren – nach wichtigen Ausstellungen 1958 in Rom, Lausanne und Mailand – gründete er zusammen mit Manzoni und Castellani die Zeitschrift Azimuth und besuchte das Atelier von Fontana. So begann seine Erforschung des Raums, die zu seinen ersten extroflexiven Kreationen führte.

    Ausgehend von den berühmten Schnittbildern von Lucio Fontana, entwickelte Bonalumi seine eigene ausdrucksstarke Technik, um seinen Bildern einen dreidimensionalen Effekt zu verleihen. Das Verstecken geheimnisvoller Objekte unter der Leinwandoberfläche fügte ein illusorisches Element hinzu, das es ihm ermöglichte, den physischen Raum zu seinem Publikum zu überwinden.

    1961 gehörte er zu den Mitbegründern der Neuen Europäischen Schule in der Kasper-Galerie in Lausanne.

    Ab den 1960er Jahren wurde die Verwandlung der zweidimensionalen Leinwand in ein dreidimensionales Objekt zu seiner künstlerischen Sprache, deren Bekenntnis zur Monochromie eine starke Faszination für die Farbe nicht ausschloss.

    Er nahm 1966 und 1986 an der Biennale in Venedig teil und war 1970 mit einem eigenen Ausstellungssaal vertreten.

    Im Laufe der Jahre entwickelte sich seine Forschung in Richtung der Schaffung von Environment-Arbeiten, an denen Betrachter:innen aktiv und physisch beteiligt sind.

    Im Jahr 2002 wurde er mit dem Preis des Präsidenten der Republik ausgezeichnet und die Accademia nazionale di S. Luca widmete ihm eine Ausstellung im Palazzo Carpegna in Rom. Im selben Jahr wurde er zur Ausstellung "Themes and Variations" in der Fondazione Peggy Guggenheim in Venedig eingeladen, wo er eine Installation von außergewöhnlichem Wahrnehmungswert schuf, eine Synthese seiner Vision von Kunst als Spannung zwischen Gedanken und physischer Realität.

    Zwischen 2003 und 2004 wurde ihm eine große Ausstellung im Institut Mathildenhöe in Darmstadt gewidmet. Sie zeigte die Werke aus den Jahren 1959 bis 2003. Im November 2003 nahm er an der Ausstellung Italian Future im Europäischen Parlament in Brüssel teil. Im Jahr 2013 fand in der Londoner Galerie Robilant+Volena eine große Ausstellung statt, die einen allgemeinen Trend zur Wiederentdeckung der italienischen Lebenswelt der 1960er Jahre markierte. Der Künstler verstarb wenige Wochen vor dieser Ausstellung.


     Copyright der Künstler. Foto UniCredit Group

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