• Biografie

    Ubaldo Gandolfi (San Giovanni in Persiceto, Italien, 1728 – Ravenna, Italien, 1781)

    Geboren 1728 in San Giovanni in Persiceto, zog er für ein Zeichenstudium mit seiner Familie im Alter von zehn Jahren nach Bologna. Während seines Aufenthalts in der Stadt assistierte er Felice Torelli und schrieb sich als Siebzehnjähriger an der Accademia Clementina ein, wo er Malerei, Bildhauerei und Architektur studierte. Die lebendige kulturelle Atmosphäre der Schule, gepaart mit der renommierten Maltradition von Künstlern wie Pellegrino Tibaldi, den Carracci-Brüdern und Guercino, inspirierte ihn nicht nur, sondern bildete auch die Grundlage für sein künstlerisches Schaffen.

    Nach Abschluss seines Studiums etablierte er sich als Zeichner und Kupferstecher, wagte sich aber auch an das anspruchsvolle Genre des Stilllebens.In dieser Zeit entschied er sich bewusst dafür, sich von der Inkonsistenz und Unbestimmtheit der Rokokomalerei, die die Clementinische Schule kennzeichneten, zu lösen und sich stattdessen auf einen Stil zu konzentrieren, der sich stärker am Klassizismus orientierte.

    Seine Ernennung zum ordentlichen Gelehrtenim Jahr 1760 markierte die offizielle Anerkennung seines künstlerischen Talents.Gandolfi zeichnete sich als produktiver Maler aus, der bei Mäzenen aus dem Klerusund der Aristokratie begehrt war. Sogar Kaiserin Katharina II. von Russland bat um seine Werke. Zudem war er in den politischen und kulturellen Kreisen Bolognas gut integriert und geschätzt, was seinen Ruf weiter festigte.

    Der Einfallsreichtum Gandolfis zeigte sich allem voran in seinen Heiligendarstellungen, in denen er auf die Bekehrung der Betrachtenden durch das Hervorrufen starker Emotionen abzielte. Der Verweis auf konkrete christliche Werte bildete die Grundlage für die zahlreichen Altarbilder,die in den letzten fünfzehn Jahren seines Lebens entstanden sind.

    Gandolfi starb 1781 in Ravenna.


     Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)

     

     

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