• Biografie

    Ludovico Carracci (Bologna, Italien, 1555 - Bologna, Italien, 1619)

    Ludovico Carracci wurde 1555 als Sohn eines Metzgers in Cremona in Bologna geboren. Im Jahr 1578 trat er in die Compagnia dei Pittori in Bologna ein und wurde bis 1580 von Prospero Fontana ausgebildet.

    Zusammen mit seinen Cousins Agostino und Annibale begann er 1583 mit der Arbeit an den Fresken in den Räumlichkeiten des Palmo Fava in Bologna, die zeitgleich mit vielen frühen Werken entstanden.

    Durch die Zusammenarbeit mit seinem jüngeren Cousin Annibale legt Ludovico Carracci immer mehr Wert auf dramatische Effekte und klare Kompositionsschemata. Die große Interpretationskraft, die für die Cousins Carraccis typisch war, zeigte sich deutlich in religiösen Darstellungen und der originellen ikonografischen Auswahl.

    Zu Beginn des letzten Jahrzehnts des Jahrhunderts experimentiert der Künstler mit dem proto-barocken Stil. Sein Werk im Palazzo Magnani in Bologna (um 1589-90) spiegelt noch den Stil von Pellegrino Tibaldi wider und erinnert an den Manierismus. Die großen Altarbilder aus dieser Zeit zeichnen sich jedoch durch die Freiheit des Strichs und der Komposition aus: der schnelle Pinselstrich, die starken Kontraste von Licht und Bewegung und der Reichtum der Farben sind eine Hommage an die venezianische Kunst, insbesondere an die Stile von Tintoretto und Veronese.

    Als seine Cousins gegen Ende des Jahrhunderts aus Bologna wegzogen, leitete nur mehr Ludovico Carracci die Werkstatt und die Accademia degli Incamminati.

    Er verließ Bologna kaum noch, außer für eine kurze Reise nach Rom im Jahr 1602 und für einen längeren Zeitraum zwischen 1605-06 und 1609, als er an den Fresken in der Kathedrale von Piacenza arbeitete.

    Er blieb im Zentrum der Bologneser Kulturszene, und erst gegen Ende seines Lebens begann sein Einfluss auf die Stadt und die Emilia zu schwinden, als jüngere und vielversprechende Künstler nachfolgten.

    Ludovico Carracci starb 1619 in Bologna.


     

    Foto UniCredit Group (Sebastiano Pellion di Persano)

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